Salz auf ihren Pfoten

Autsch, das brennt: Viele BürgerInnen greifen im Kampf gegen die tägliche Kotattacke gehäuft zu „Mittelchen“

Beim Umgang mit der Stadttaube setzen die Behörden schon länger auf „Vergrämung“ durch natürliche oder chemische Substanzen. Da an derartige Maßnahmen gegen Hunde von Amts wegen nicht zu denken ist, wehren sich immer mehr genervte AnwohnerInnen auf eigene Faust – freilich ohne sich nach der Legalität ihres Handelns zu fragen.

Ein Neuköllner Hauswart schwört auf Salz: Nicht nur im Winter verteilt er es vor seinem Haus im Schillerpromenaden-Kiez – wo Hunde gerne auch das Bein heben. „Das setzt sich denen zwischen die Ballen und zwickt, mehr nicht“, rechtfertigt der Mann, der anonym bleiben möchte, sein Handeln. Ein diskreteres, gerne von Kitas angewandtes Mittel steht auch auf jedem Küchentisch: Pfeffer. Fein gemahlen auf dem Trottoir verstreut, fällt er optisch kaum auf, sticht vierbeinigen Schnüfflern aber unangenehm in der Nase.

Auch zur Hundevergrämung gibt’s „was Pflanzliches“: Der Fachhandel, aber auch Baumärkte mit Gartenabteilung führen im Frühjahr die „Verpiss-dich-Pflanze“. Das unauffällige Lippenblütler-Gewächs (eigentlich „Harfenstrauch“) produziert in speziellen Drüsenzellen ätherische Öle. Deren Geruch nimmt die menschliche Nase nicht wahr, Katzen und Hunde soll er dagegen in einem Radius von zwei Metern fernhalten. Wer die Baumscheibe vor seinem Haus mit „Verpiss-dich“ bepflanzt, sorgt im besten Fall nicht nur für Kotfreiheit, sondern verschönert auch das Straßenbild.

Die gründlichste Fraktion greift zur chemischen Keule: Produkte wie „Hundeschreck 100 ml“ sind über den Internet-Versandhandel zu beziehen und laut Hersteller gesundheitlich „unbedenklich“. Wie für die Hausmittel vom Gewürzbord ist aber auch hier der Regen ein natürlicher Verbündeter des Hundes. Fazit: Ethisch und ästhetisch bleibt das Tütchen in Herrchens Hand die sauberste Lösung. CLP