Der iPod des Präsidenten

Seine Töchter haben ihm einen MP3-Player geschenkt: Was seine persönliche Playlist über George W. Bush verrät

Nein, keine Sex Pistols. Auch keine B-52s, das wäre zu viel der Ironie. Seit ihm seine Töchter im vergangenen Jahr einen iPod geschenkt haben, wird unter Fans leidenschaftlich über die mögliche Playlist des Präsidenten spekuliert – denn die gilt, wie eine Plattensammlung, als „Spiegel der Seele“. Nun enthüllte die New York Times den Musikgeschmack des George W. Bush. Und der deckt sich, wen wundert’s, größtenteils mit dem Geschmack seiner Wähler.

Unter den 250 Songs, die sein persönlicher Berater dem Präsidenten aus dem Internet heruntergeladen hat, findet sich kein einziger schwarzer oder schwuler Titel – und nur eine einzige Frau: Joni Mitchell. Das Gros der Songs rekrutiert sich aus dem, was die Country-Industrie in Nashville so ausspuckt, also Songs von George Jones oder Alan Jackson. Von Geschmack zeugt immerhin seine Vorliebe für den (weißen) Soul des frühen Van Morrison. Als Patriot zieht Bush die Beach Boys den Beatles vor, aber auch DemokratInnen wie John Fogerty oder Joni Mitchell finden seine Gnade. Ein Sprecher erklärt, warum: „Jeder Präsident, der sich auf regierungsfreundliche Musik beschränkt, hätte nur eine verdammt schmale Auswahl.“ FRA