VORMERKEN
: Beim Radio-Hochsee-Termin im Kaffee Burger geht es morgen ums Heilen und mehr noch um das Vernichten im Nationalsozialismus

Dass sich auch die Mediziner ihre Hände blutig gemacht haben im nationalsozialistischen Deutschland, weiß man. Das beginnt mit der Rassenbiologie und hört an Stichworten mit dem sogenannten Euthanasie-Programm noch lange nicht auf. Es wurde „ausgemerzt“, es wurde unerbittlich experimentiert mit den Menschen als Versuchskarnickel. Und das fing ja irgendwo an. Wissen sollte man deswegen auch, dass es mit Otto Krayer, damals Leiter des Instituts für Pharmakologie der Charité, wenigstens einen Hochschullehrer in Deutschland gab, der einen Ruf auf den Posten eines wegen der Rassengesetze entlassenen Kollegen ablehnte. Krayer ging ins Exil. Ganz anders sein berühmter Charité-Kollege Ferdinand Sauerbruch, der sich dem Regime doch eher andiente. Das sind so die Themen, die morgen beim Radio-Hochsee-Termin im Kaffee Burger auch mit Musik und Filmausschnitten beleuchtet werden, wenn es um „Die Charité im Dritten Reich“ geht. Sabine Schleiermacher und Udo Schagen von der Charité als die Gastexperten können dabei auf das Wissen zurückgreifen, das in dem Buch „Die Charité im Dritten Reich“ gesammelt ist und das die beiden herausgegeben haben. TM

■ Radio Hochsee, „Die Charité im Dritten Reich“: Kaffee Burger, Torstraße 60. Dienstag, 20.30 Uhr. 5 €