UNTERM STRICH

Der Pianist András Schiff meidet sein Heimatland Ungarn. „Vor etwa einem Jahr habe ich in der Washington Post einen Leserbrief veröffentlicht, in dem ich die leise Frage stellte, ob Ungarn, das damals die EU-Präsidentschaft innehatte, reif für diese Aufgabe ist“, sagte er dem Berliner Tagesspiegel (Samstagausgabe). Die Gewalt gegen die Roma, der Antisemitismus, der Nationalismus der Regierung – das alles sei „nicht besonders europäisch“. Der Brief habe in Ungarn Stürme der Entrüstung ausgelöst. In einer der Regierung wohlgesinnten Zeitung seien abstoßende Dinge über ihn geschrieben worden, im Internet sei er als „Saujude“ beschimpft worden. Danach habe er alle Konzerte in Ungarn abgesagt, sagte der 58-Jährige.

Rund 3.000 Sängerinnen und Sänger haben am Samstag in Hannover für das Pop-Oratorium „Die 10 Gebote“ zum ersten Mal gemeinsam geprobt. Für das Projekt konnten sich Mitglieder aus verschiedenen Chören in der hannoverschen Landeskirche anmelden, die zu den Initiatoren gehört. Sie gestalten gemeinsam mit Profimusikern am 29. Januar in der TUI-Arena in Hannover zwei Aufführungen. Insgesamt sind den Angaben zufolge 10.000 Sänger beteiligt.