Körting verprügelt Linkspartei

KRITIK Linke und Grüne distanzierten sich nicht von autonomer Gewalt, sagt der Innensenator

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat Mitgliedern der Grünen und der mit der SPD regierenden Linkspartei vorgeworfen, sich nicht genug von der politisch motivierten Gewalt linksautonomer Gruppen zu distanzieren. Körting sagte der Berliner Zeitung, er sei bereit, „mit allen Leuten einen Dialog zu führen, die der Gewalt abschwören“. Deshalb müsse man auch innerhalb der linken Szene deutlich differenzieren und kritische Linksautonome von gewaltbereiten unterscheiden. Er vermisse bei den Grünen und einigen Linkspolitikern eine ausreichende Distanz zu Gewalt, sagte Körting.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Volker Ratzmann, wehrte sich am Donnerstag gegen die Vorwürfe: „Wir haben uns wie keine andere Partei immer klar und deutlich von Gewalttätern distanziert.“ Dennoch lasse man sich nicht davon abhalten, „Politikfehler des rot-roten Senates wie den Umgang mit dem Tempelhofer Feld laut und deutlich anzuklagen“. Die SPD wolle mit solcher „Wahlkampfpolemik“ nur von eigenen Fehlern ablenken.

Wolf weist Kritik zurück

Auch Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) wies die Kritik zurück: „Die Linke lehnt derartige Gewalttaten ab. Sie sind keine Aktionsform, die ein gesellschaftliches Bewusstsein vorantreiben.“ Linksfraktionschefin Carola Bluhm sagte, die Linke und die Fraktion hätten sich „immer wieder klar öffentlich von Gewalt distanziert“. Das sei sowohl vor und nach dem 1. Mai als auch im Zusammenhang mit den seit mehreren Monaten anhaltenden Brandanschlägen auf Autos und Gebäude geschehen, für die Mitglieder der autonomen Szene verantwortlich gemacht werden. (dpa,ddp)