Fotografisches Gedächtnis

Mit Ersatz-Gedächtnissen – den digitalen Fotoarchiven – befasst sich die gestern eröffnete dritte Hamburger „Triennale der Photographie“. Bis zum 19. Juni werden mehr als 100 Ausstellungen in der Stadt präsentiert, welche die Bedeutung fotografischer Archive in einer Ära zunehmender Vergesslichkeit auszuleuchten suchen. 84 Veranstalter – neben den großen Hamburger Museen etliche Galerien und Künstlerhäuser – haben sich hierfür dem Motto „Archiv der Gegenwart“ verschrieben. Fotos von Profis und Amateuren, vergessene und unbekannte Bilder haben die Kuratoren hervorgeholt, um ganz en passant nach Sinn und Symbolwert von Archiven zu fragen – sowie danach, ob Archivierung überhaupt noch zeitgemäß ist. Nur konsequent daher, dass 300 Schüler von 13 Hamburger Schulen mit einer eigenen Ausstellung einbezogen wurden, die Ende Mai im heute zu eröffnenden Haus der Photographie in der südlichen Deichtorhalle gezeigt werden soll. Zudem werden Symposien, Tagungen sowie die Bildagenturen-Messe Picta Hamburg parallel zur Photo-Triennale bereichern. Stetig umkreistes Thema werden dabei die Dimensionen Zeit und Authentizität sein, denen das inzwischen beliebig manipulierbare Foto längst nicht mehr verpflichtet ist. PS