BRAINSTORM

Vernetzte Illuminaten, Gedankenkontrolle durch „Chemtrails“, „Hohle Erde“ – Verschwörungstheorien sind ebenso abstrus, wie sie immer wieder zahlreiche AnhängerInnen finden. In seinem Vortrag „Entschwörungstheorie“ wird Daniel Kulla, Autor des gleichnamigen Buches, am Donnerstag um 20 Uhr im Infoladen Bremen in der St.-Pauli-Straße 10 zwar nicht alle Verschwörungen widerlegen können, dafür aber das Thema für eine kritische Diskussion zugänglich machen.

Die Angst vor Fremd-Kontrolle ist bei Verschwörungstheoretikern am ehesten als unbewusster Wunsch zu erklären. Menschen in der Psychiatrie hingegen waren und sind zum Teil noch wirklicher Rechtlosigkeit ausgesetzt. Dem begegnete die Antipsychiatrie-Bewegung. Deren Theorie, aber vor allem einer Kritik daran widmet sich eine Veranstaltung am Freitag um 20 Uhr, ebenfalls im Infoladen Bremen. Insbesondere geht es um das „Problem der Shoahrelativierung in der antipsychiatrischen Kritik“. Oftmals nämlich sei den psychiatrischen Anstalten nach 1945 eine generelle Kontinuität zum NS vorgeworfen worden, statt sich mit tatsächlichen Überschneidungen zu beschäftigten.

Eine Verfolgung nach dem NS setze sich trotz eines staatlich verordneten Antifaschismus auch in der DDR fort. Jüdinnen und Juden, die nach 1945 in den Osten remigrierten, traf ein verbreiteter Antisemitismus, sie wurden als „Kosmopoliten“ und „Spitzel“ verhaftet. Zum Jahrestages der Auschwitz-Befreiung geht es auf zwei Veranstaltungen um dieses Thema: Am Dienstag erklärt der Historiker Martin Rooney im Forum Kirche in der Hollerallee 75 ab 19.30 Uhr in seinem Vortrag „Ich war schon immer ein Ketzer“ diesen Zusammenhang anhand der Geschichte des Auschwitz-Überlebenden Heinz Brandt. Am Mittwoch hält Thomas Klauck dazu im Infoladen den Vortrag „Antisemitismus in der DDR und die Verfolgung jüdischer KommunistInnen“. Klauck ist bei der Naturfreundejugend Berlin aktiv, Beginn ist um 20 Uhr.  JPB