Alles außer R’n’B

HYBRID-POP So spielerisch wie Santi White aka Santigold verknüpfen wenige so viele Stile

Die Popwelt kennt ja eine ganze Menge an Ehrentiteln. Unzählige Götter, Gottväter, Könige, Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen regieren je ein kleines oder größeres Gebiet. Zwar nur einen, vor kurzem verstorbenen „King of Pop“ gab es bislang, dem aber folgen bereits vier Prinzen wie Justin Timberlake nach. Und den Titel „Queen of Pop“ müssen sich gleich neun Damen von Madonna über Janet Jackson bis zu, ja wirklich, Britney Spears teilen.

Und sie haben im letzten Jahr bedrohliche Konkurrenz erhalten. Kurz nach ihrem Debütalbum wurde Santi White aka Santigold – damals bis zu einem Rechtsstreit noch Santogold, wie auch das Album heißt – vom New Musical Express flugs auf den Thron der „Queen of All Pop in 2008“ gesetzt. Und Santi White hat das Zeug, das „in 2008“ noch in diesem Jahr loszuwerden: Selten hat jemand so vielfältige Einflüsse wie 80er-New Wave, Dub und Reggae, Afrobeat, Soul, Jazz, Punkrock, Electroclash so spielerisch zusammengegossen. Bis auf R’n’B – dass Plattenläden sie immer wieder dort einsortieren, sei rassistisch. Lieber wird sie mit den „Pixies“ verglichen, mit den „Yeah Yeah Yeahs“ – oder ihrer Freundin M. I. A. Am Mittwoch präsentiert die Königin ihren „All Pop“ in der Großen Freiheit 36. MATT

■ Mi, 29. 7., 20 Uhr, Große Freiheit 36