Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Es kann ja nicht immer das Spektakuläre, das unbedingt Aufsehenerregende sein, weil das dann in der steten Erregung doch mindestens so schal würde wie das nomale Maß in seiner Alltäglichkeit. Und schon ist man bei den Wild Palms mt ihrem hübschen Indierock, der insofern bestens in die Zeit passt, weil derzeit eben vom Indierock überhaupt nichts Weltbewegendes mehr erwartet wird. Daran schmiegen sich die Wild Palms an. Da passiert bei der Band aus England nichts Weltbewegendes. Nur mal der angedeutete Konjunktiv zwischendurch: dass man mit ein wenig mehr an Traute zum Beispiel schon an den hymnischen Schwulst von Ultravox hätte heranreichen können in den Liedern. Aber das war den Wild Palms dann wohl doch ein Stück zu spektakulär, und so bleibt es eben bei dem hübschen Indierock, der aber gut reichen sollte für einen netten Abend, den man sich mit den Wild Palms am Sonntag im Lovelite machen kann. Und wer kann denn wirklich bereits im voraus sagen, dass da nicht doch das Weltumstürzende geschieht? Zu Emanuel and the Fear und deren bunt gemischeltem Brooklyn-Pop, am Montag im Privatclub, gibt es ein bisserl mehr in der Jukebox auf der nächsten Seite zu lesen. Und mit Kill It Kid, wieder aus England, wird die Geschichte krachend dahin zurückgeführt, wo das alles mit dem Rock und später Indie und so weiter begann. Also zum Blues. Den umspielen Kill It Kid noch mit Gospel, mit Soul und sonstigen amerikanischen Geschmacksmischungen. Wie früher mal, so Anfang der Siebziger, eigentlich alle geklungen haben. Was dann auf die Dauer etwas langweilig wurde, heute aber, weil da so roh und rau trotz der Black Keys (am 28. Januar in der Arena, bereits ausverkauft) so viele nicht mehr in der Gegend herumstehen, allemal Aufregung genug verspricht mit Kill It Kid am Dienstag im Comet.

■ Wild Palms: Lovelite, So, 20 Uhr. 8 Euro

■ Emanuel and the Fear: Privatclub, Mo, 20 Uhr. 12 Euro

■ Kill it Kid: Comet, Di, 20 Uhr. 11 Euro