UNTERM STRICH

Die US-Rapperin Azealia Banks unterschreibt bei Universal ihren ersten Plattenvertrag. Bereits vor Veröffentlichung ihres Debütalbums konnte die 20-Jährige aus dem New Yorker Stadtteil Harlem mithilfe ihrer im Internet veröffentlichten Songs prominente Fürsprecher wie Kanye West für sich gewinnen, der sie als „Zukunft der Musik“ bezeichnete. Ihr auf Twitter ausgetragener Streit mit der Rapkollegin Kreayshawn sorgt genauso für Aufsehen, wie es die Nominierung des britischen Musikmagazins NME als Nummer 1 der „Cool List“ im letzten Jahr tat. Auch die BBC setzte sie auf ihre „Soundlist 2012“ – der Hype ist groß. Banks scheint die klischeebesetzte Rolle der Battlerapperin Spaß zu machen. Ihre Single „212“, in der sie scharfzüngig Rivalinnen disst, schaffte es nicht nur in zahlreichen Blogs zur Erwähnung, sondern landete auch auf Anhieb in den britischen Charts. Im Dezember begann sie, mit dem britischen Produzenten Paul Epworth an ihrem Debütalbum zu arbeiten. Bereits 2008 veröffentlichte die damals 17-Jährige mithilfe von DJ Diplo ihre erste Single, „Seventeen“. Danach entschied sie sich, erst einmal ohne Plattenvertrag weiterzumachen. Nun hat sie jedoch beim Major Universal unterschrieben. Das Ergebnis könnte spannend werden, weil sich die New Yorkerin nicht nur auf HipHop versteht, sondern sich auch aus anderen Genres bedient. Bemerkenswert ist beispielsweise ihre Coverversion der Single „Slow Hands“ der Indierock-Band Interpol. Nach Informationen des Internet-Musikmagazins „Pitchfork“ plant Azealia Banks für ihr Album eine Mischung aus vom House beeinflusstem Pop, „Rap-Bitch-Shit“ und „Winter Wonderland R&B“, der an die Sängerin Aaliyah erinnern soll. Bis es im Mai oder Juni erscheint, kann man sich an ihren Non-Stop-Twitter-Postings erheitern. Vermutlich fürchten dort nicht wenige ihrer weiblichen Rap-Kolleginnen bereits die nächste Beleidigung.