Rückkehr an den Zufluchtsort

Ehemalige KZ-Häftlinge wollen Hamburg besuchen, doch noch fehlt Geld für die Reise

Ein Grundstück in Blankenese bot Zuflucht: 300 Kindern und Jugendlichen aus dem Internierungslager Bergen-Belsen wurde nach ihrer Befreiung 1945 am Kösterberg in Blankenese wieder ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Der jüdische Bankier Eric Warburg nahm sie auf. Jetzt wollen sie zu Besuch kommen, doch das Geld fehlt.

Warburg war 1938 vor den Nazis in die USA geflohen und nach Kriegsende nach Blankenese zurückgekehrt. Angesichts des Leids der Kinder beschloss er, auf dem Grundstück mit drei Gebäuden Unterkunft zu bieten. So erhielten bis 1948 im „Warburg Childrens Health Home“ mehr als 300 Kinder Schulunterricht und medizinische Versorgung. Zugleich begannen sie wieder nach jüdischen Traditionen zu leben und bekamen ein soziales Netz. Ehemalige Deportierte und KZ-Häftlinge organisierten jüdische Feste, Theateraufführungen und Unterricht in hebräischer Sprache, um sie auf ein Leben in Palästina vorzubereiten.

Später gründeten frühere Bewohner dort den Verein „Kinder von Blankenese“. Sie hat nun der Hamburger „Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“ eingeladen, um den Ort ihrer Rettung zu besuchen. Für jeden der mindestens 40 Gäste rechnet der Verein mit 900 Euro Reisekosten. Da der Senat zwar Besuche ehemals verfolgter Juden begrüßt, nicht aber bereit ist, die Kosten zu übernehmen (taz berichtete), muss das Geld durch Spenden oder Paten aufgebracht werden. CH

Infos für Spender unter ☎ 86 53 58