Löcher sind Käse

Das Ruhrgebiet leidet unter seinen Löchern, Schächten, Tunneln aus den Zeiten des Bergbaus. Manchmal verschwinden darin sogar ganze Garagen samt dazugehörigem Automobil, wie etwa in Wattenscheid vor fünf Jahren. Die Bochumer Ruhr-Universität legt trotzdem nach und wirft ihre Vision des „Cargo Cap“ wieder einmal auf den Medien-Markt: Ein „unterirdisches Röhrensystem“ soll das Revier untertunneln und so die staugeplagten Autofahrer entlasten. „Automatisch“ sollen Güter zu 24 Stationen sausen, versprechen die Wissenschaftler. Und rechnen soll sich das Ganze trotz hoher Investitionskosten auch noch.

Alles ganz toll – aber erinnert das Projekt, vom NRW-Forschungsministerium mit schlappen 1,8 Millionen Euro gefördert, nicht fatal an den ehemaligen Vorschlag des Ex-Vorsitzenden Möllemann der Ex-Spaßpartei FDP, zwecks Stauvermeidung einfach einen Autotunnel von Dortmund nach Düsseldorf zu bauen? Genaue Kosten wurden damals wie heute nicht genannt, und der Rest ist ebenfalls eine ganz, ganz traurige, ja tragische Geschichte. Deshalb: Auch Löcher im Hirn sind gefährlich. PAN