„Jeder probiert mal“

Laura Frohmader findet den Mitmach-Parcours gut

Der „KlarSicht“- Mitmach-Parcours hat mehrere Stationen, an denen Jugendliche spielerisch mehr über Tabak, Alkohol und deren Folgen erfahren können. Eine Station bietet eine Brille, die die Optik bei rund ein Promille simuliert, eine andere eine überdimensionale Zigarettenpackung, die darüber aufklärt, wie viel besser es geht, wenn man sie links liegen lässt. In einer Talkshow werden Situationen, die die Jugendlichen miterlebt haben, nachgestellt und besprochen. „Es ist gut, aufgeklärt zu werden, bevor es schon zu spät ist!“, so zwei begeisterte Schüler.

Die Leiter des Projekts wollen mitwirken, dass die Jugendlichen selbst entscheiden, wie sie mit Alkohol und Zigaretten umgehen und sich nicht von anderen mitreißen zu lassen. Am so genannten Kiosk des Parcours können sie sich viel Infomaterial mitnehmen. Auch die moderne Gestaltung des Parcours regt zum Mitmachen an. Beim „Tor der Entscheidung“ kann man vor und nach dem eineinhalbstündigen Besuch des Parcours seine Meinung zu Drogen äußern. „Wir versuchen das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten und die Schwelle zu finden, auf der die Komunikation passt“, sagt Heinz Jürgen Vogelsang, Projektverantwortlicher.

In dem zweiten Projekt, dem des Innenressorts „Jugend ohne Promille“ geht es besonders um härtere Kontrollen, auch an beliebten Jugendtrefforten. Aber: Viele Jugendliche treffen sich zu Hause, wenn sie sturmfreie Bude haben und trinken dort – da hat die Polizei keine Chance. Auch in den Diskotheken ist es einfach, trotz Ausweiskontrollen. Wer erstmal drin ist, kann da trinken, was er will, auch Mädchen mit gerade mal 13 Jahren. Viele Teenager machen in diesem Alter erste Erfahrungen mit Alkohol, was nicht gleich heißt, dass man gefährdet ist.

Jeder probiert das mal aus, manche früher, manche später. Muss man deshalb aber gleich auf einer Datenbank festgehalten werden? Natürlich gibt es Ausnahmen, die sich regelmäßig „begießen“ – doch das ist nicht die Regel! Laura Frohmader