„Zurückbleiben bitte“

NAHVERKEHR Hochbahn schafft Ansagen ab. Das spare Zeit und Energie. Nürnberg hat’s schon ausprobiert

Die Hochbahn (HHA) will den Warnhinweis „Zurückbleiben bitte!“ abschaffen. Das soll die Standzeit der Züge an den Haltestellen verkürzen, so dass die Züge auf der Strecke langsamer fahren können. Die Fahrtzeit insgesamt bleibt gleich. Mit dem Vorhaben will das städtische Unternehmen Energie sparen: fünf bis sieben Millionen Kilowattstunden bei einem Gesamtverbrauch von 150 Millionen.

Wie Christoph Kreienbaum von der Hochbahn erläutert, hält der Fahrer die Türen so lange offen, bis der der Bahnsteig leer ist. Dann drückt er heute einen Knopf und sagt: „Zurückbleiben bitte!“ Danach drückt er einen zweiten Knopf, der ein Warnsignal auslöst und mit einer Verzögerung die Türen schließt. Die Zeit vom Drücken des ersten Knopfes bis zum Schließen der Tür dauert elf Sekunden, in denen keiner einsteigen darf und alle auf die Abfahrt warten.

Durch den Wegfall der Ansage wird dieses Intervall um einige Sekunden verkürzt. Dafür ertönt zeitgleich mit dem Blinklicht ein Warnton. Die mit der kürzeren Wartezeit gewonnenen Sekunden verschaffen dem Fahrer bei gleichem Fahrplan einen Puffer, der ihm eine energiesparendere Fahrweise ermöglicht: Er muss nicht so oft auf die Tube drücken, um Verspätungen hereinzuholen und kann den Zug öfter ausrollen lassen.

„Es dient auf jeden Fall der Fahrplantreue“, bestätigt Elisabeth Seitz von der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG), die dieses Verfahren schon 2006 eingeführt hat. Die Fahrgäste reagierten auch besser auf den Signalton als auf die Ansage. KNÖ