Diplomatie am Cricketfeldrand

Die Spitzen Pakistans und Indiens beteuern ihr Bemühen um Lösung für Kaschmir

DEHLI taz ■ Pakistans Präsident Pervez Musharraf nutzte gestern die Tournee des Cricketteams seines Landes in Indien, um indische Politiker zu treffen. Im Zentrum stand ein Gespräch mit Premier Manmohan Singh.

Beide Seiten bekräftigten dabei den gemeinsamen Willen zu einer endgültigen Lösung des Kaschmirkonflikts. Singh sagte aber auch, dass eine „Neudemarkierung der Grenzen nicht möglich“ sei, jedoch alles unternommen würde, um sie für Kontakte zwischen Menschen auf beiden Seiten durchlässiger zu machen.

Musharraf hatte noch vor kurzem seine Ungeduld über das langsame Voranschreiten substanzieller Verhandlungen ausgedrückt. Diesen Punkt forcierte er diesmal nicht, sondern ließ sich durch den Erfolg kleiner Schritte – so die Busroute zwischen beiden Teilen Kaschmirs – für weitere gewinnen. Jetzt soll der Personen- auf den Gütertransport ausgeweitet werden.

Präsident Musharraf, der heute auf die Philippinen weiterreisen wird, stellte zum Ende des Treffens in Erinnerung an vorangegangene indisch-pakistanische Konsultationen eine atmosphärische „Richtungsänderung von 180 Grad“ fest, die „kaum umkehrbar mehr“ sei.

BERNHARD IMHASLY