Weltspiel privat

Freitag starten die Kulturhauptstadt-Weltspiele mit dem Stadtimmigranten-Orchester – und privat unterstützt

Bremen taz ■ Mit der gescheiterten Kulturhauptstadtbewerbung Europa 2010 droht auch ihr Flaggschiff zu versinken: Denn die „Weltspiel“ genannte Kulturprojektakquise ist nur bis Ende 2005 durch private Mittel der Hollweg Stiftung und dem Partnerclub Bremen 2010 finanziert. Ein Bürgerengagement, das nur dann weiter getrieben werde, so gestern Kulturhauptstadtintendant Martin Heller, wenn Bremens Politik „außerordentliche Bemühungen über das bestehende Kulturangebot hinaus“ ermögliche.

Bis dahin darf sich die Hansestadt an den ersten Weltspielereien erfreuen. Dabei handele es sich nicht um den Ausverkauf der Ideenreste aus Bewerbungstagen, sondern um ein Festival der Innovation, betonte Weltspielleiter Lutz Liffers.

Erster Höhepunkt unter den Weltspiel-Projekten soll das Bremer Stadtimmigranten Orchester werden. Konzertpremiere ist am 22. April, um 20 Uhr in der Glocke. Tags drauf feiert das Instituto Cervantes den „dia del libro“ wie in Catalunya: verschenkt Rosen, verköstigt Tapas, verkauft Bücher und lässt daraus vorlesen. Ähnlich innovativ geht es in der Waller Kneipe „Hart Backbord“ zu. Per Webcam wird das Biergeschehen live in die Danziger Pinte „Scruffy Murphy¥s“ übertragen, von wo der bierige Thekenkult Polens nach Bremen gesendet wird.

Dies sind nur drei der 250 Vorschläge, die seit November 2004 bei der Weltspielleitung eingegangen sind. In 13 Projekte wurden bisher 230.000 Euro investiert, für fünf weitere stehen noch 40.000 Euro zur Verfügung. Jens Fischer

Mehr Informationen unter: www.bremerweltspiel.de