„Eine ständige Bedrohung“

Gesprächsrunde gegen Nuklearwaffen

■ ist Friedensaktivist und politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG).Foto: dpa

taz: Herr Schädel, wie akut ist die Bedrohung durch Nuklearwaffen?

Monty Schädel: Die Bedrohung besteht leider ständig, weil Atomwaffen immer in falsche Hände geraten können. Und es gibt Beispiele wie Pakistan, wo sich die Regierungsverhältnisse ständig ändern und man nicht so recht weiß, wer da gerade den sprichwörtlichen Koffer mit den Schlüsseln in der Hand hat.

Und in Deutschland?

Es lagern Atomwaffen im US-Stützpunkt in Büchel, wir gehen da von 20 Raketen aus. Früher gab es sie allerdings auch an anderen Stützpunkten. Durch Aktionen in der Vergangenheit haben wir aber gezeigt, dass selbst in Büchel ein Eindringen fremder Personen möglich ist.

Wie informieren Sie über das Thema?

Wir berichten vor allem über die Folgen von Atomwaffen. Gerade aktuell sind ja leider Hiroshima und Nagasaki ein Beispiel für Langzeitschäden. Wir informieren darüber, wer die Waffen offiziell und inoffiziell besitzt, nach ihnen strebt und sie entwickelt. Aber natürlich auch darüber, was man gegen Atomwaffen tun kann.

Nämlich?

Ein erster Schritt ist es, die Atomwaffen aus Deutschland zu verbannen. Mit unserer Kampagne „Wir wählen atomwaffenfrei“ wollen wir Parteien dazu drängen, sich klar gegen diese Waffen zu positionieren, weil sie nur dann wählbar sind. Und natürlich gibt es regelmäßig Aktionen in Büchel. INTERVIEW: JANNIS FRECH

19 Uhr, Deutsche Friedensgesellschaft, Jungfrauenthal 37