Einblick (299)

IVA VACHEVA, KÜNSTLERIN

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Iva Vacheva: Die Sammlung Pietzsch in der Neuen Nationalgalerie hat mich sehr fasziniert. In dieser Ausstellung habe ich zum ersten Mal so viele Künstler des Surrealismus gesehen. Es hat mich außerdem daran erinnert, was Kunst eigentlich ausmacht und welche Verantwortung von den Künstlern sowie ihren Rezipienten gefordert ist.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ein Konzert, das mich wahnsinnig begeistert hat, war das von Diamanda Galas in der Passionskirche. Das war zwar schon vor ungefähr einem Jahr, aber es wird mir immer präsent bleiben. Ich glaube, sie hat mit ihrer Stimme die Kirche fast in die Luft gejagt.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Das Buch, was ich gerade lese, nennt sich „Rabelais und seine Welt. Volkskultur als Gegenkultur“. Das ist eine tolle und spannende literarische Studie um die Karnevalisierung und Narrentraditionen mit ihrer Leiblichkeit und Groteske als Kontrapunkt zu kirchlichen oder gesellschaftlichen Zwängen. In meiner momentanen Malerei gibt es durchaus einige thematische Parallelen, da dies ein zeitloses bzw. gegenwärtiges Thema ist.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mein Bett, mein Fernseher und mein Telefon.