Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird im Mehringhof erneut über den immensen Leerstand in Berlin gesprochen. Es wird einerseits die Bilanz der bisherigen Treffen gezogen, andererseits soll eine Kampagne gegründet werden, die Abhilfe schaffen und Wohnraum für alle in Beschlag nehmen will. Occupy Wohnung sozusagen. Morgen geht es im Festsaal Kreuzberg um ein sehr ernstes Thema, nämlich die seit circa zwei Jahren unter Berliner Neonazis grassierende Unart, Namen, Fotos und teilweise sogar die Adressen politischer GegnerInnen auf einer so genannten Anti-Antifa-Liste im Internet zu veröffentlichen. Für die somit Gekennzeichneten hat dies zum Teil überaus ernste Folgen, bis hin zu Brandanschlägen, die auf sie verübt werden. Und was machten die vielgepriesenen Freunde und Helfer? Die Antwort überrascht nicht: Sie machen nüscht. Stattdessen, so schreiben die VeranstalterInnen dieses Treffens, „erhalten Personen, die von den Neonazis bedroht werden, Briefe der Polizei, in denen diese ‚keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung‘ erkennen kann“. Hallo? Das kann man wirklich kaum mehr nur mit „auf dem rechten Auge blind“ bezeichnen. Die Falken Neukölln, Apabiz e.V. und der MBR Berlin laden ein zur Diskussion darüber, auf welche Weise man sich gegen diese Naziübergriffe wehren kann. Am Donnerstag wird im Zielona Gora über Nacktscanner gesprochen, die zwar einerseits nicht hinreichend für ihren Zweck taugen, andererseits aber bei Sicherheitsfanatikern so unheimlich beliebt sind. Hier wird noch mal die Kritik an den Scannern zusammengefasst. Am Sonntag dann trifft sich in der Baiz die Vereinigung der fröhlichen Arbeitslosen, um unter dem schönen Motto „Mein Freund ist Roboter“ die diesjährige 2.-Mai-Demo zu organisieren – zum Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen.

■ Leerstand: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Mo., 19 Uhr

■ Naziübergriffe: Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130, Di., 19 Uhr

■ Nacktscanner: Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Do., 18 Uhr

■ Mein Freund ist Roboter: Baiz, Christinenstr. 2, So., 16 Uhr