Ramschläden
: Billig-Nachfrage nicht zu stoppen

Die Innenstädte des Reviers werden zu einem Trödelmarkt. Und die Kommunen wollen schöne Geschäfte mit Porzellan, Papierwaren und Prada wieder zurück, wollen gepflegte Läden mit schmucken Auslagen. Das klingt vielversprechend, ist aber ein aussichtsloses Unterfangen: Die Städte müssten sich nicht nur ein neues Angebot, sondern auch neue KundInnen backen.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Marketingprofis können auf andere Läden drängen, die Einkaufszonen begrünen, verbreitern, bespielen. Und damit ein paar Gelsenkirchener nach Herne, Bochumer nach Hattingen locken. Das Kaufverhalten der Menschen ändert dies nicht. Rudis Resterampe kann sich nur deshalb so breit machen, weil viele Menschen entweder fünf Euro für die Bratpfanne zahlen oder fünf weitere Jahre ihre alte benutzen. Sie haben kein Geld oder Angst um das Verbliebene. Wenn Oberhausen Gutverdienende ins Zentrum lockt, ziehen sie Antipasti- und Biosaft-Läden nach sich. Die verarmten Wegzieher allerdings werden auch in ihren Vorstädten billig kaufen. Dann ist der Trödelmarkt nur einen Block weiter gezogen.