Bauern mit Aldi im Milchkrieg

MÜNSTER taz ■ Der Streit zwischen Landwirten und Lebensmitteldiscountern verschärft sich weiter. Franz-Josef Möllers, der Präsident des Westfälisch-Lippischen Bauernverbands (WLV) hat von der Supermarktkette Aldi die Rückkehr zu deutlich höheren Preisen für Milchprodukte gefordert. Es sei höchste Zeit, ein Zeichen gegen die „Geiz-ist-geil“-Mentalität zu setzen, sagte Möllers gestern in Münster. Die niedrigen Milchpreise brächten viele bäuerliche Betriebe in finanzielle Schwierigkeiten. Aldi kündigte jedoch an, Lebensmittel weiterhin zu Dauerniedrigpreisen anzubieten.

Die Milch produzierenden Landwirte sind die Verlierer eines Preiskriegs, der schon seit einiger Zeit zwischen Supermärkten und Discountern tobt. Erst kürzlich hatte Real mit einem Preis von 33 Cent für einen Liter Milch geworben. Bundesweit zahlt der Verbraucher zurzeit für einen Liter Frischmilch rund 58 Cent. Nur 28 Cent fließen davon an die Bauern. Bauernvertreter haben wiederholt gefordert, dass der Literpreis, den Kunden im Laden zahlen, fünf Cent höher sein müsste. Verbraucherschützer befürchten unterdessen, dass unter dem Preiskrieg langfristig die Qualität der Milch leide. JAS