Böse: Hamburg macht’s vor

Auch in Hamburg weht seit dem Regierungswechsel vor fünf Jahren ein schärferer Wind in der Schulpolitik. Jüngstes Beispiel sind die Gebühren, die die parteilose Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig für die Vorschule erheben will. „Wegen der wachsenden finanziellen Belastung von Eltern stehen Dinges-Dierig und der Senat in der Kritik“, meldete gestern sogar das konservative Hamburger Abendblatt.Die Gebühren haben bereits jetzt dazu geführt, dass die Anmeldungen für die Vorschule in den sozial schwachen Stadtteilen zurückgegangen sind. Gleichzeitig wurden die Grundschulklassen vergrößert: 27 Schüler sind in Zukunft die Regel. Die Schulbehörde hatte dafür extra einen Paragrafen des Hamburger Schulgesetzes ändern lassen.Um die lauter werdende Kritik aus den Reihen der Lehrerschaft zum Schweigen zu bringen, hatte die Schulbehörde bereits im Mai letzten Jahres den so genannten „Maulkorberlass“ herausgebracht. Seitdem durften Lehrer und Schulleiter mit der Presse nur nach ausdrücklicher Genehmigung reden. Sinn des Erlasses sei, das „Feindbild Behörde abzubauen“, erklärte die Schulbehörde damals. Wirklich gelungen ist ihr das bisher nicht. taz