Hühnerhaltung macht Schule

„Wo ist der Hahn?“ ruft der Bildungssenator. Souverän und entschlossen packt die neunjährige Malin den Gockel „Buster“ und trägt ihn stolz zum Fototermin mit Willi Lemke (SPD). Die Schülerin der Grundschule am Baumschulenweg hat Routine im Umgang mit dem Federvieh, schließlich kümmert sich ihre Klasse um den schuleigenen Hühnerhof. Andere verkaufen die Eier auf dem Wochenmarkt gegenüber der Schule – der Gewinn wird in frisches Hühnerfutter investiert.

Mit der ungewöhnlichen Idee, Kinder Nutztiere auf dem Schulhof halten zu lassen, gewann die Schwachhauser Ganztagesschule gestern Mittag den bundesweiten Wettbewerb „Zeigt her Eure Schule“. Die Nachricht von der Entscheidung der Jury in Berlin erreichte den Hühnerhof am Baumschulenweg live: über das Mobiltelefon des Senators, der – ganz Bühnenprofi – so tat, als erfahre er die gute Nachricht just im Moment. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro soll ein Naturkunde-Raum eingerichtet werden, in dem die Kinder experimentieren können. „Damit schärfen wir das Naturprofil der Schule“ sagt Schulleiterin Julie Kohlrausch. Pierre (10) freut sich schon auf das neue Labor. Er findet es gut und richtig, dass seine Schule jetzt den Wettbewerb gewonnen hat: „Das ist eine ganz besondere Schule. Ich würde am liebsten bis zur zwölften Klasse hierbleiben!“ PK/Foto: Kathrin Doepner