KOMMENTAR: JAN KAHLCKE ÜBER DIE SOZIALBEHÖRDE UND STERNIPARK
: Die Kampagne geht weiter

Gegen den Kita-Träger Sternipark läuft eine Kampagne, munitioniert aus der Sozialbehörde

Ein Notar, der zudem in der Stadt ein gewisses Ansehen genießt, bestätigt, dass beim Verein Sternipark keines der vier Babyklappen-Kinder verschwunden ist. Aber Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) genügt das Dokument von Henning Voscherau nicht. Er will am liebsten die Namen der Kinder haben, mindestens aber weiter untersuchen lassen. Und dann die Sonderregelung kippen, nach der Klappen-Kinder erst nach acht Wochen gemeldet werden müssen.

Dabei ist es die Anonymität, die den Erfolg der Babyklappe bedingt. Und acht Wochen Auszeit ohne Druck vom Amt werden es drei von vier Müttern erleichtert haben, sich für ihr Kind zu entscheiden.

Aber darum geht es nicht im Streit zwischen Sozialbehörde und Sternipark: Gegen den Kita-Träger läuft seit Monaten eine Schmutzkampagne, munitioniert aus der Sozialbehörde. Sternipark vertreibe andere Träger, hieß es da. Vorschüsse seien nicht korrekt abgerechnet worden. Der Verein wurde als dubioser Kreditgeber angeprangert und die K-Gruppen-Vergangenheit seiner Gründer aufgewärmt. Das Hamburger Abendblatt krebste im April mit einem Samstags-Lokalaufmacher zurück – in demütigstem Ton.

Aber Wersich fährt seine Kampagne unbeirrt mit dem Babyklappen-Thema weiter. Das könnte man schon fast Kindesmissbrauch nennen.