Umweltverband fordert Brüsseler Machtwort

NATURSCHUTZ BUND beschwert sich bei der EU über schleppenden Ausgleich für Airbus-Werksausbau

Die Umweltorganisation BUND hat wegen der nicht erfolgten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen für die Erweiterung des Airbus-Werks in Hamburg-Finkenwerder bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Von den bereits vor zwölf Jahren festgesetzten drei Ausgleichsmaßnahmen sei bislang erst eine umgesetzt, erklärte der Hamburger BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch.

Problematisch sei zudem, dass durch eine der bislang nicht vollständig umgesetzten Ausgleichsflächen die Autobahn A 20 geführt werden soll. Dieses Gebiet an der Hörner Au im Landkreis Steinburg (Schleswig-Holstein) sollte langfristig zum Europäischen Vogelschutzgebiet entwickelt werden.

Hamburg hatte 2007 eine „zeitnahe“ Umsetzung versprochen. Bislang aber gibt es noch nicht einmal einen gültigen Planfeststellungsbeschluss. Als einzige Maßnahme wurde bislang das Zurücksetzen der Deiche auf der niedersächsischen Elbinsel Hahnöfersand umgesetzt. Das dort entstandene Rastgebiet für Krick- und Löffelenten wird von den Vögeln jedoch nicht so gut angenommen wie geplant: Statt der prognostizierten 1.000 Enten wurden dort bislang maximal 100 Tiere gezählt.

Der BUND will nun von der EU feststellen lassen, dass „alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen“ umgesetzt werden müssten und dass die Verzögerung zusätzliche Kompensationen erforderlich mache. Wann die EU entscheidet, ist offen. SMV