ITALIENISCHE VERHÄLTNISSE 3: NEUE VERBOTTENE AN IRISCHEN GESTADEN

Kürzlich zeigten wir an dieser Stelle die zwei wahrscheinlich wirrsten Verbotsschilder aller Zeiten an einem Strand und lobten die Italiener dafür, dass sie für ihre Touristen durch deutsch und dünn gehen. Nun haben wir ein drittes Beispiel für italienische Verhältnisse, das uns Wahrheit-Leser P. Kolditz zukommen ließ. Es stammt zwar nicht aus Italien, dafür aber aus sehr verwandten Gefilden: Irland. Das Hinweisschild ist in Waterville in der Grafschaft Kerry zu sehen und bringt das Thema Scham auf sehr eigenwillige Weise in den öffentlichen Raum: „Gewähren Sie bitte Ziet für Toilette, wieder zu füllen, vor wieder erröten. Danke.“ Wie höflich doch diese Iren sind, auf das Schamgefühl der Deutschen derart dezent einzugehen. Apropos Rot: Da fällt uns wieder eines der ältesten Beispiele für Katachresen ein, für schiefe Sprachbilder: In der Regel haben Iren rote Bärte. Und wüssten wir nicht aus unserem Englischunterricht, dass der Verfasser des Schildtextes statt der erstbesten Übersetzungsmöglichkeit lieber die zweite gewählt hat, wir wären vollkommen ratlos, heißt „to flush“ doch sowohl „erröten“ als auch „spülen“.