LESERINNENBRIEFE
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CSU des Nordens

■ betr.: „Kritik an Kontakt-Verbot für Freier“ und „Erstaunliches Schweigen“, taz.hamburg vom 23. 1. 12

Dass die Hamburger SPD auch als Regierungspartei die CDU innenpolitisch rechts überholt, überrascht mich in keiner Weise: Auf diesem Gebiet geriert sie sich nicht erst seit Schill-Zeiten als CSU des Nordens. Sicher gibt es unterschiedliche Erfahrungen und Interessen hinsichtlich St. Georgs, die dann zu unterschiedlichen Einschätzungen (vielleicht sogar Wahrnehmungen) führen. Aufgrund meiner eigenen, in den letzten 55 Jahren auf/mit St. Georg gemachten Erfahrungen – unter anderem als stellvertretender Leiter des Kriminalkommissariats 18 (in den frühen 70ern), Leiter des Drogendezernats (späte 80er) sowie der LKA-Referate Kriminologische Forschung/Kriminalitätsanalyse und Strategische Planung (90er bis 2004) – entspricht meine Einschätzung im Wesentlichen der des Einwohnervereins sowie von Diakonie, Koofra, Ragazza und Café Sperrgebiet.

Auch gegen eine Übertragung von Hausrechtsbefugnissen auf Teilen des Hachmann- und Heidi-Kabel-Platzes auf die Deutsche Bahn ist sehr vieles einzuwenden. Ich möchte nicht in einer Stadt leben, die sozialpolitische Probleme der Lösung durch profitorientierte Institutionen überantwortet.  HOLGER GUNDLACH