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Eine Helmut-Spitzley-Allee

■ betr. „Ehrengalerie der SPD“ und „EWE will Bremer SWB abwickeln“, taz v. 28. 01.

Hinsichtlich der in dem Artikel beschriebenen Probleme der Eigenständigkeit des Bremer Energieversorgers swb kann dem Autor nur vollumfänglich zugestimmt werden. Durch den sukzessiven Verkauf der ehemals vollständig in bremischem Besitz befindlichen swb-Anteile – zuletzt an EWE – hat sich die Stadt eines effizienten Instruments zur Durchsetzung ihrer Energie- und Klimaschutzpolitik beraubt. So ist beispielsweise das vom Senat beschlossene Reduktionsziel von 40 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990 praktisch nur realisierbar, wenn alte Kohlekraftwerke der swb stillgelegt werden. Hierauf hat die Stadt mit ihrer einen swb-Aktie aber keinerlei Einfluss mehr!

Nur in einem Punkt muss Klaus Wolschner vehement widersprochen werden. Nicht die Sozis haben es verdient, in eine Galerie der Aufrechten gegen den 1995 beginnenden swb-Anteilsverkäufe aufgenommen zu werden. Es waren Unabhängige und Grüne, die gegen den Widerstand des damaligen Umweltsenators Ralf Fücks [Grüne, Anm. d. Red.] und der Parteimehrheit, mit Hilfe des ersten Bremer BürgerInnenantrages diesen Verkauf verhindern wollten. Wenn dieser Protest gewürdigt werden soll, so schlage ich vor, dass die Theodor-Heuss-Allee in Helmut-Spitzley-Allee umbenannt wird!

MICHAEL KRUSE, Sprecher des AK Energie Bremen