Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird in der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität über den Skandal gesprochen, den die Ermittlungen gegen den so genannten Nationalsozialistischen Untergrund darstellen. Die Journalistin Heike Kleffner und der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic, der im Parlamentarischen Kontrollgremium für die Kontrolle der Geheimdienste in der BRD sitzt, diskutieren über das Versagen und Vertuschen der Geheimdienste, die ja ihrerseits glauben, dass die Republik von linkem Terror zerstört werden solle, während Nazis munter morden. Am Donnerstag wird in der Frühe auf dem Leopoldplatz in Wedding im Rahmen einer Kundgebung contra gegen die rechte Partei „Pro Deutschland“ gegeben, deren Köpfe Manfred Rouhs und Lars Seidensticker zurzeit mit einer Kampagne gegen den Euro auf sich aufmerksam machen – zugleich aber machen sie weiterhin gegen Muslime mobil. Am Abend des gleichen Tages spricht man im Festsaal Kreuzberg noch einmal über die Vorfälle in Dresden vor rund einem Jahr, also darüber, dass die sächsische Polizei, die die in Zwickau aktive Terrorzelle nicht auffinden kann, zugleich mit intensiver Telefonüberwachung gegen jene vorgeht, die sich wie in jedem Februar der NPD und den Kameradschaften entgegenstellen. Und darüber hinaus einige AntifaschistInnen sogar der Bildung einer kriminellen Vereinigung zeiht. Auf der Bühne werden der von Ermittlungen betroffene Jenaer Pfarrer Lothar König und AnwältInnen von zwei Antifas die Situation schildern und auch erläutern, was zur diesjährigen Demo gegen Nazis ansteht. Am Freitag schließlich geht es im Mehringhof um den Begriff Leistung und dem mit seiner Hilfe erzeugten Leistungsdruck. Wolfgang Ratzel und Robert Ulmer werden mit Vorträgen ins Thema einführen, anschließend soll diskutiert werden.

■ Versagen: Humboldt-Uni, Unter den Linden 9, Mo, 18.30 Uhr

■ Contra-Pro Deutschland: Leopoldplatz, Do, 10 Uhr

■ Dresden: Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130, Do, 19 Uhr

■ Leistung: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Fr, 19 Uhr