Kriegsfolgen hier

Bei Refugio suchen viele Kriegsflüchtlinge Hilfe. „Die Opfer staatlicher Verfolgung werden weniger.“

„Was in der Welt an Krieg und Gewalt stattfindet, bekommen wir in Bremen erst drei Jahre später zu spüren“, sagt Ingrid Kopp, Sprecherin von „Refugio“, der psychosozialen Beratungsstelle für Flüchtlinge. Die vor rund 17 Jahren gegründete Einrichtung gewährt Flüchtlingen therapeutische Hilfe. Rund 200 Personen sind das im Jahr – doch langsam verändern sich deren Problemlagen.

„Rund die Hälfte der Menschen, die wir behandeln, sind Opfer von Krieg und Bürgerkrieg“, beobachtet Kopp. Immer weniger Hilfesuchende entsprächen der klassischen Definition des politischen Flüchtlings, der vor politischer Verfolgung im Heimatland flieht. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Menschenrechtsverletzungen nicht nur von bösen Diktatoren begangen werden“, schließt Kopp. Bei Refugio, aber auch bei den Vereinten Nationen in Genf, die Refugio finanziell fördern, rücke ins Bewusstsein, dass immer mehr Menschen offenbar Opfer nichtstaatlicher Verfolgung würden. Menschen, die in Serbien oder anderswo beispielsweise in Geiselhaft der Mafia gerieten. Bemerkenswert sei auch eine neue Bewegung aus den Kaukasusrepubliken hierher. „Das sind Menschen aus Ländern, von denen wir noch nie gehört haben“, sagt Kopp. „Meist sind es Oppositionelle.“ ede

Refugio braucht für seine Arbeit Spenden (absetzbar): Sparkasse Bremen Konto 107 12 81. BLZ 290 501 01.