Urdrüs wahre Kolumne
: Hausbrauer oder abstinent!

Man kann ja schon verstehen, dass den Oldenburgern schwindelig wird bei dem Gedanken, in einem Konstrukt „Metropolregion“ mit dem Maurerpolier Zech und seinen senatorischen Kumpels gemeinsam Bauplanung zu machen und am Ende auch noch von den Reinhard Hoffmanns des benachbarten Stadtstaates über den Tisch gezogen zu werden – aber immerhin müsste Bremen dann auch wohl die Kröte schlucken, künftig Berliner Spitzenpolitiker als Kohlkönige erdulden zu müssen. Unter jedem Dach ein Ach!

Gestern ziemlich gründlich beim Frisör gewesen. Schon beim Verlassen des auch in meiner Kleinstadt selbstverständlich schwul-dominierten Salons schallt es mir entgegen: „Na, die Treppe runtergefallen?“ Der nächste meint nur knapp „Den Prozess gewinnst du!“ Und die dritte fragt: „Du hast ja wohl eine Rechtsschutzversicherung?“ Sollte die Scherzdatei der kollektiven inneren Festplatte nicht auch mal ein Update zugebilligt bekommen?

Schlimm genug, dass Beck’s und Haake inzwischen aus dem monopolistischen Jauchefass des Biermultis InBev plätschern und auch andere norddeutsche Traditionsmarken wie Wolters („oder wolters nicht …“) und die hannöversche Gilde aufgekauft wurden – dass Konzernchef Slain Beyes weitere Aufkäufe nicht ausschließt ist eine Kampfansage an alle ehrlichen Trinker! Sollte irgendwann auch die wunderbare Schaumburger Privatbrauerei mit ihren vorzüglichen Bierspezialitäten auf der Liste der Angriffsziele landen, werde ich entweder Hausbrauer oder abstinent – und beides könnte böse enden!

Nach dem Tag gegen den Lärm haben wir es von den kinderfreundlichen Lärmforschern der Uni Bremen schwarz auf weiß: Der Sportunterricht ist viel zu laut. Da das Brüllen der vormilitärischen Erzieher aber systemimmanent ist, kann dem Übel wirksam nur durch Abschaffung des Schulturnens begegnet werden. Wo bleibt der parlamentarische Vorstoß dazu?

Obwohl der Bremerhavener Gelegenheitsarbeiter Siggi Tittmann schon vor der Lektüre des CDU-Positionspapieres zum Rechtsextremismus vermutet, dass darin doch nur wieder irgendwas von dumm und faul über seine parlamentarische Tätigkeit stehe – er kann schließlich auch darauf bauen, dass zumindest seine Fans von Ditsches Trinkhalle ihn immer wieder wählen.

Finanziell haben wir als Steuerzahler den Typ so und so an der Backe – warum soll so einer dann nicht als warnendes Beispiel in der Bürgerschaft hocken und all das krause Zeug vor sich hinlallen, das manche feine Unionspinkel erst nach dem achten Cognac zu sagen wagen.

Huch, ist das aber lang geworden – und das alles für so ein kurzes Ende Unglückswurm, das sonst mit seinem geballten menschlichen Elend immer nur im Schatten der öffentlichen Aufmerksamkeit vegetiert, wenn nicht gerade wieder mal Wahlen anstehen! Falls mal ein Nachruf fällig wird – gern meldet sich zur Stelle

Ulrich „Antifa“ Reineking

P.S.: Werder wird diesmal Meister der Herzen!