was bisher geschah – Wallert, Barandino und der Kampf von Abu Sayyaf

Die Träger des Schwerts: Abu Sayyaf bedeutet „Träger des Schwerts“. Die Gruppe kämpft seit 1991 mit Bombenanschlägen, Entführungen und Enthauptungen für einen muslimischen Staat im Süden der Philippinen und hat sich mit ihren Methoden auch unter Muslimen viele Feinde gemacht. Abu Sayyaf hat laut Militär Kontakte zum Terrornetzwerk al-Qaida, umgekehrt heißt es in den Philippinen immer wieder, das Militär sei Geburtshelfer der Gruppe gewesen, um so andere Rebellen zu schwächen.

Die Wallert-Entführung: Abu Sayyaf wurde vor fünf Jahren am 23. April 2000 international bekannt, als sie 21 Touristen von Malaysia auf die philippinische Insel Jolo verschleppte. Die Geiseln, unter ihnen die Göttinger Familie Wallert, waren von Malaysia auf Basilans Nachbarinsel Jolo entführt worden. Erst nach Wochen wurden sie gegen Lösegeld freigelassen. Die Wallerts klapperten danach Deutschlands Talkshows ab. „Heute“, sagt Werner Wallert, „leben wir aber wieder das völlig normale Leben aus der Zeit vorher.“

Die Vergeltung: Schon 1992 entführte Abu Sayyaf den philippinischen Arzt Nilo Barandino und seine Familie. Barandino zahlte Lösegeld und kam mit seiner Familie frei. Seither führt er seinen eigenen Feldzug gegen die Geiselnehmer. Ein Großteil von ihnen ist inzwischen tot oder im Gefängnis. HAN
FOTO: SVEN HANSEN