Scherf soll sprechen

Tibet-Initiative fordert Bürgermeister Scherf auf, beim Bundeskanzler für China-Waffenembargo zu werben

Bremen taz ■ Die Bremer Tibet-Initiative ist genauso zäh in ihrem Bemühen um Aufmerksamkeit für das unterdrückte Volk wie erfindungsreich in ihren Initiativen. Zum 16. Geburtstag der aktuellen Inkarnation des „Panchen Lama“ am 25. April hat sie eine Such-Aktion beim Roten Kreuz gestartet. Vor zehn Jahren wurde der damals vom Dalai Lama bestätigte „Panchen Lama“, damals sechs Jahre alt, von der chinesischen Polizei gekidnappt und gilt seitdem als verschwunden. Die chinesische Regierung präsentierte damals einen eigenen „Kandidaten“, dessen Eltern Mitglieder der Kommunistischen Partei sind.

„Bürgermeister Henning Scherf hat sich bisher immer stark für die Belange Tibets eingesetzt“, sagt Holm Triesch, Sprecher der Bremer Regionalgruppe der Tibet Initiative Deutschland (TID). „Vor diesem Hintergrund vermissen wir von ihm immer noch eine klare Absage an den Kanzler zu dessen Plänen, das Waffenembargo aufzuheben. Ein Land, das Kinder zusammen mit ihren Eltern in seinem Reich entführt und für zehn Jahre aus politischen Gründen verschwinden lässt, darf in seiner Politik nicht auch noch mit europäischen Waffen unterstützt werden.“

In die Suche nach dem seit zehn Jahren inhaftierten „richtigen“ Panchen Lama wollen die Tibet-Initiativen nun das Internationale Rote Kreuz offiziell einschalten. Möglichst viele Menschen, so ihr Ziel, sollen sich dieser offiziellen Suchanzeige anschließen. Die gesammelten Such-Anfragen wollen sie am 14. Mai, dem zehnten Jahrestag des Verschwindens dem Deutschen Roten Kreuz übergeben, das die Suchanzeige dann an die chinesische Sektion weiter geben muss. kawe

Ein „Suchformular“ findet sich unter www.tibet-initiative.de