NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Hugo CabretDie Luft ist selten klar in „Hugo Cabret“: Ständig steigt Dampf auf, wirbelt Staub hoch, quillt Rauch, sprühen Funken, fällt Schnee. Natürlich nicht grundlos. Es ist Martin Scorseses erster 3-D-Film – und wie nicht anders zu erwarten, fällt ihm mehr zu der neuen Technik ein, als lediglich ständig spitze Gegenstände in Richtung Zuschauer ragen zu lassen. Das Besondere an dem Film ist aber weniger, dass 3-D handwerklich und künstlerisch auf bislang höchstmöglichem Niveau umgesetzt wurde, sondern wie Form und Inhalt hier miteinander verknüpft sind. Denn nur ganz oberflächlich ist „Hugo Cabret“ ein Film über einen Waisenjungen, der im Paris des Jahres 1931 eine neue Familie findet. Das ist die Fassade, mit der Scorsese ein möglichst zahlreiches Familienpublikum ins Kino zu locken versucht. Worum es ihm eigentlich geht, ist eine Auseinandersetzung mit einem Thema, das ihm wie kein anderes am Herzen liegt: Filmgeschichte und deren Bewahrung, die hier in der Würdigung des Filmpioniers George Méliès in den Film spielt. Da steckt Scorsese mehr Leidenschaft hinein als in die schematisch bleibende Kindergeschichte, die ein wenig wirkt, als habe Spielberg Charles Dickens verfilmt. In 14 Kinos