Business in Bergedorf

Erster Business-Improvement-District in Hamburg beantragt. Herausforderung für Einkaufszentren

Die Geschäftsleute in der Bergedorfer Innenstadt haben den Neuen Wall ausgestochen. Als erstes Geschäftsviertel in Deutschland haben sie einen Business-Improvement-District (BID) beantragt. Dabei hatte der Neue Wall noch Pate gestanden, als Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) den entsprechenden Gesetzentwurf vorstellte und auch schon einen Entwurf für die Verschönerung der Luxusmeile präsentierte.

Bei einem BID geht es darum, eine Einkaufsstraße oder ein Geschäftsviertel aufzuwerten und besser zu vermarkten, ohne dabei Geld von der Stadt in Anspruch zu nehmen. Die Idee stammt aus Nordamerika: In den USA und Kanada ist sie bereits erfolgreich angewandt worden.

Die Grundstückseigentümer sollen die Aufwertung gemeinsam finanzieren. Die Kosten können sie auf ihre Mieter umlegen. Dabei sorgt das am 1. Januar in Kraft getretene „Gesetz zur Stärkung der Einzelhandels- und Dienstleistungszentren“ dafür, dass einzelne Grundeigentümer das Projekt nicht blockieren und auch nicht als Trittbrettfahrer absahnen können. Widersprechen innerhalb einer vierwöchigen Frist weniger als ein Drittel der Grundeigentümer, kann ein BID eingerichtet werden.

„Die Grundeigentümer und Händler in der Bergedorfer City wissen, dass sie enger zusammenarbeiten müssen, um gegenüber Discountern und Einkaufszentren bestehen zu können“, sagt Bezirksamtsleiter Christoph Krupp. Ein BID am Sachsentor und der Alten Holstenstraße hätten nur 4,7 Prozent der Eigentümer abgelehnt. Gernot Knödler