Lanxess setzt Rotstift an

KÖLN taz ■ Der rote Zahlen schreibende Leverkusener Chemiekonzern Lanxess will bis zu 1.200 Arbeitsplätze abbauen. Trotz der erreichten Ergebnisverbesserungen sei Lanxess in 2004 im Direktvergleich mit den Wettbewerbern bei der Gewinnmarge auf den letzten Platz in Europa abgerutscht, sagte Konzernchef Axel Heitmann gestern in Köln. „Das zwingt uns zu weit reichenden Einschnitten, um die Wettbewerbsfähigkeit von Lanxess langfristig zu sichern.“

Betroffen vom geplanten Stellenabbau sind vor allem die Sparten Feinchemie und Styrenic Resins (Spezialkunststoffe), die beide seit Jahren tiefrote Zahlen schreiben. Um zu den Wettbewerbern aufzuschließen, müsse Lanxess hier mindestens 100 Millionen Euro jährlich einsparen, sagte Heitmann. Im Bereich Styrenic Resins soll eine der beiden Produktionsstätten in Dormagen oder im spanischen Tarragona geschlossen werden. Die Entscheidung falle im Mai oder spätestens im Juni. „Das Ergebnis ist offen. Fest steht aber: Es kann nur einer überleben“, sagte Heitmann. Auch in der Feinchemie müsse die Produktion konzentriert werden.

Lanxess hatte im vergangenen Jahr seinen Umsatz dank der guten Chemiekonjunktur um 7,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzernverlust verringerte sich durch geringere Sonderaufwendungen und durch ein besseres Finanzergebnis von fast einer Milliarde Euro auf nur noch 12 Millionen Euro.