„Bremen ist ein Operettenstaat“

bremen taz ■ Hans-Olaf Henkel (Foto) macht keinen Hehl daraus, was er über das Bundesland Bremen denkt. Unlängst kürte er in der Bildzeitung Bürgermeister Henning Scherf (SPD) zu Deutschlands erfolglosestem Ministerpräsidenten. Nun legt der Ex-Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie nach: Scherf sei ein „Omaknutscher“, dessen Popularität dem Land nicht helfe. Er solle lieber an die Enkel denken, die zurückzahlen müssten, was er ausgebe. Leibniz-Gemeinschafts-Präsident Henkel: „Wenn ich als Landeschef die höchste Verschuldung pro Bürger in Deutschland verantworten müsste: Ich hätte schlaflose Nächte.“

Argumente Bremer Politiker, das Land habe zwar Betriebe, die Arbeitnehmer zahlten ihre Steuern aber an ihrem Wohnort im niedersächsischen Umland, lässt der 65-Jährige nicht gelten. Nur ein Nordstaat helfe, der „im deutschen Föderalismus überlebensfähig“ sei und nicht am Tropf des Länderfinanzausgleichs hänge. Und sonst? „Bremen ist ein hoffnungsloser Fall, ein Operettenstaat, dem nicht zu helfen ist.“ Kay Müller