Ede und Efa helfen

FAMILIENHILFE Kollege Computer soll Sozialamt und Familienhilfeträgern die Arbeit erleichtern

„Die sensiblen Daten müssen besonders verschlüsselt werden“

Monika Frank, Jugendamt

EFA kommt ins Sozialamt, dafür zieht EDE zu den Trägern der Erziehungshilfe. Hinter den Abkürzungen verbergen sich Computersysteme zur elektronischen Dokumentation der Fälle. Sie sollen Verbesserung bringen, wo Aktenberge so undurchsichtig geworden sind, dass mitunter leidvolle Geschichten entstehen, weil etwa das Wohl eines Kindes zwischen den Aktenbergen, Ämtern und Trägern auf der Strecke geblieben ist.

Im Bremer Sozialamt wird derzeit als Teil der elektronischen Fallakte (EFA) ein computergestützes Dokumentationsverfahren erprobt, das jeden Fall für alle beteiligten Stellen so transparent macht, wie es der Amtszweck erfordert: Welche Hilfe wird benötigt, was ist, was muss noch geschehen? Die stellvertretende Leiterin des Bremer Jugendamtes, Monika Frank, sagt, das System werde derzeit getestet, kleinere technische Mängel würden noch behoben.

Außerhalb des Sozialamtes hat jetzt eine Tochterfirma des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Jugendhilfeträgers Hans-Wendt-Stiftung namens GISS Consult GmbH mit der Caritas-Erziehungshilfe ein ähnliches Dokumentationssystem entwickelt. Es heißt EDE und soll den Trägern der Erziehungshilfe die Fallbegleitung erleichtern. Die GISS begibt sich damit auf einen Markt, auf dem schon andere Softwareentwickler tätig sind; Christian Erzberger, einer der Entwickler, behauptet, kein System sei so praxistauglich wie EDE – was Armin Hasse, Entwickler des Konkurrenzprodukts Timeline, ebenso formuliert.

Zukunftsmusik bei all dem ist die Verbindung der Dokumentationssysteme der Ämter mit denen der Träger, damit wirklich alle Beteiligten Einblick erhalten. Dagegen spricht derzeit noch der Sozialdatenschutz. „Die sensiblen Daten müssen besonders verschlüsselt werden, was noch sehr teuer ist“, sagt Monika Frank. FEZ