unterm strich
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Der weltbekannte „Kuss“ des Star-Fotografen Robert Doisneau ist nicht nur legendär, sondern auch wertvoll. Ein Erstabzug des Fotos „Le Baiser de l’Hôtel de Ville“, das ein Liebespaar vor dem prächtigen Pariser Rathaus zeigt, wurde am Montagabend in Paris nach einem kurzen und heftigen Bietgefecht für 155.000 Euro versteigert. Als „Rekordsumme“ bezeichnete das Pariser Auktionshaus Artcurial den Preis des 18 mal 24,6 Zentimeter großen Erstabzugs, der nach nur drei Minuten unter den Hammer kam. Ein namentlich nicht genannter Schweizer ist der neue Besitzer der hingebungsvollen, aber gestellten Kussszene in Schwarz-Weiß von 1950, die ursprünglich auf 15.000 bis 20.000 Euro geschätzt wurde.

Doisneau hatte seine Protagonisten Françoise Bornet und Jacques Carteaud in einem Café entdeckt und sie gebeten, ihr Geturtel gegen Modellhonorar an verschiedenen Orten der Stadt zu wiederholen, unter anderem auch vor der herrlichen Fassade des „Hôtel de Ville“. Wenige Tage nach dieser Aufnahme schickte Doisneau der jungen Frau das Foto als Erinnerung zu. Auf dem Rücken der Stempel des Fotografen und die Nummer des Negativs, 21.039, von dem sich Françoise Bornet nun nach mehr als einem halben Jahrhundert getrennt hat. Mit dem Geld will die heute 75-Jährige eine Produktionsgesellschaft gründen und jungen Filmemachern helfen.

Von der speziellen zur allgemeinen Menschenliebe: Der Tod des alten und die Inthronisierung des neuen Papstes haben dem Buchmarkt in Deutschland einen kräftigen Schub verliehen. Die Verlage kommen mit dem Druck der alten Bücher von Joseph Ratzinger gar nicht nach. Und in dieser Woche soll bereits die erste Biografie über Benedikt XVI. in die Läden kommen.