Vize-Europameister unter den Häfen

WARENUMSCHLAG Hamburg legte 2011 stark zu. China und Ostseeraum sind Haupthandelspartner

Hamburg ist nach dem niederländischen Rotterdam wieder der zweitgrößte Hafen Europas. Mit einem Zuwachs um 9,1 Prozent auf 132 Millionen Tonnen im Jahr 2011 hat Hamburg das belgische Antwerpen überholt, auf Platz vier rangieren die bremischen Häfen. Mit einem Plus von sogar 14,2 Prozent beim Containerumschlag erreichte Hamburg die Marke von 9,0 Millionen Standardcontainern (TEU), Bremen und Bremerhaven liegen bei 5,9 Millionen TEU. Das teilte gestern die Hafen Hamburg Marketing mit.

Hamburgs mit Abstand größter Handelspartner mit einem Anteil von rund 33 Prozent bleibt China. Auf etwa fünf Prozent kommen Russland und Singapur, jeweils knapp drei Prozent umfasst der Handel mit Finnland, Südkorea, USA, Schweden, Polen, Malaysia und Brasilien. Die größten Zuwachsraten zwischen 17 und 33 Prozent wiesen die Verkehre mit den Ostseestaaten auf. Pro Woche pendeln 151 Feederschiffe im Liniendienst zwischen Hamburg und den Ostseehäfen.

Den Rekordumschlag der Jahre 2007 und 2008 mit knapp zehn Millionen TEU wird der Hafen in diesem Jahr noch nicht wieder erreichen, so die Prognose. Mittelfristig werde aber mindestens eine Verdopplung des Umschlags in den kommenden zehn Jahren erwartet.

Nach Ansicht von Jens Meier, Chef der Hafenverwaltung HPA, wird der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven „eher eine Konkurrenz für Rotterdam und Antwerpen als für Hamburg“. Der Tiefwasserhafen am Jadebusen, der am 5. August eröffnet werden soll, werde vor allem Verkehre ins Rheinland abwickeln, so Meier. Der Umschlag in Hamburg mit Nord- und Osteuropa werde davon „nicht beeinträchtigt werden“. SMV