JEAN-LUC MÉLENCHON IN DREI DATEN

9. August 1951: Jean-Luc Mélenchon kommt als Sohn französischer Handwerker in Marokko zur Welt. Er wird Messdiener, studiert Philosophie und steigt früh in die französische Politik ein. Mit 20 wird er Mitglied der trotzkistischen OCI. Mit 23 wechselt er in die sozialistische PS über. Mit 35 wird er in die Nationalversammlung gewählt.

1988: Mélenchon lanciert eine PS-interne Kampagne, um Staatspräsident François Mitterrand zu einer Kandidatur für eine zweite Amtszeit im Elysée-Palast aufzufordern. Sein Slogan „Pour nous c’est lui“ – „Für uns ist er es“ hat Zugkraft: Mitterrand wird wiedergewählt.

Frühjahr 2005: Mélenchon tourt mit seinem Slogan „Pour moi c’est non“ – „Für mich heißt es nein“ – durch Frankreich. Neben dem einstigen Parteichef Henri Emmanuelli ist er das einzige Führungsmitglied der sozialistischen PS, das für ein Nein beim französischen Referendum über die EU-Verfassung am 29. Mai eintritt. Mélenchon tritt gemeinsam mit Kommunisten, Trotzkisten und Gewerkschaftern auf. Am 25. April bestätigt die 22. Meinungsumfrage in Folge den Sieg des „non“ beim Referendum. Allerdings liegt die Zahl der Neinsager nach den Ergebnissen des Ipso-Institutes mit 52 Prozent drei Prozentpunkte niedriger als in der Vorwoche. DORA