Kapitalismus live

Die feindliche Übernahme der Harburger Phoenix AG durch ContiTech ist ein Paradebeispiel für Kapitalismus pur: Anfang 2004 gab es die ersten Anzeichen, dass die Hannoveraner die Übernahme des härtesten Konkurrenten anstreben, um ihn auszuradieren. Während der Phoenix-Vorstandschef um Meinhard Liebing und Hauptaktionär Claas E. Daun noch im Frühjahr der Öffentlichkeit vorgaukelten, sich dem Aufkauf mit allen Mitteln zu widersetzen, war hinter den Kulissen der Deal bereits eingefädelt. Für 15 Euro pro Aktie konnte ContiTech problemlos die Mehrheit der Phoenix-Aktien erwerben. Dabei war klar, dass die Belegschaft die Verliererin sein wird. Über den Abbau von 860 der 2.200 Jobs wird zurzeit konkret verhandelt, langfristig ist der gesamte Werksstandort gefährdet, da Conti-Chef Manfred Wennemann Fan von Produktionsverlagerungen nach Osteuropa ist. KVA