Trostlose Sanierungsbilanz

Zwischen 1994 und 2004 ging in Bremen jeder zwölfte reguläre Arbeitsplatz verloren

Bremen taz ■ „Im Sanierungszeitraum gingen über 25.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und damit jeder zwölfte Job im Land Bremen verloren. Eine katastrophale Bilanz.“ So bewertet die Grüne Arbeitsmarktpolitikerin Silvia Schön die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Grünen Bürgerschaftsfraktion. Die Zahl der verloren gegangenen Arbeitsplätze entspreche etwa der Schließung sowohl der Bremer DaimlerChrysler-Niederlassung sowie der früheren Bremer Lagerhausgesellschaft.

„Das Ziel der Sanierungspolitik, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, wurde verfehlt. Auch im Vergleich zu den anderen westlichen Bundesländern schneidet Bremen schlecht ab“, sagt Schön. In Westdeutschland sank die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs im Durchschnitt um 2,9 Prozent, in Bremen um 8,6 Prozent. „Die Sanierungslyrik der großen Koalition ist schöner Schein“, die viel zitierte Aufholjagd auf dem Arbeitsmarkt habe nicht stattgefunden. Bei den Arbeitslosen liege das Land Bremen nach zehn Jahren gleich bleibend 50 Prozent über dem westdeutschen Schnitt – und im Städtevergleich stehe Bremen ebenfalls nicht gut da. Sozialversicherungpflichtige Jobs nahmen in der Stadt Bremen um 6,9 Prozent ab, in Bremerhaven sogar um 16,9 Prozent. ede