Bundesweit auf Platz drei bei der Windkraft

ENERGIE Schleswig-Holstein dürfte bald die Hälfte seines Stroms mit Windanlagen erzeugen

Bei der Windenergie ist das Pionierland Schleswig-Holstein wieder auf der Überholspur, nachdem in den letzten Jahren außer Niedersachsen auch die Binnenländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg vorbeigezogen waren. Als erstes Bundesland könnte Schleswig-Holstein es schaffen, beim Wind-Anteil am Nettostromverbrauch die 50-Prozent-Marke zu schaffen, sagte am Donnerstag in Kiel der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers. Zurzeit rangiert Schleswig-Holstein mit 46,5 Prozent nach Sachsen-Anhalt und Brandenburg auf Platz drei.

„Die Länder haben offensichtlich die Energiewende besser verstanden als die Bundesregierung in ihrer eigenen Zielsetzung“, sagte Albers. Denn während der Bund die installierte Leistung bis 2020 nur von 29 auf 35 Gigawatt erhöhen wolle, summierten sich die Ziele der Länder auf 80 Gigawatt. Er sehe 55 Gigawatt als Ziel, sagte Albers.

In Schleswig-Holstein wurden im vorigen Jahr 400 Millionen Euro in die Windkraft investiert. Installiert wurden damit Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt. Nur Niedersachsen hatte mit 431 Megawatt einen noch größeren Zuwachs. Der Windstrom kommt ganz überwiegend von der Westküste.

Die nunmehr insgesamt installierte Leistung im nördlichsten Bundesland erhöhte sich laut Angabe des Windenergie-Verbands auf 3.271 Megawatt. Dies bedeutete Platz vier unter den Bundesländern hinter Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.  (dpa/taz)