Geordnete Gefahr

NOTFÄLLE Schulen werden auf Krisen besser vor–bereitet, sollen aber nicht alles mit Schülern üben

Detaillierte Notfallpläne für 30 mögliche Krisensituationen an bremischen Schulen hat jetzt das Bildungsressort zum Schuljahresbeginn herausgegeben.

Ein „Notfallordner“, der zunächst an alle SchulleiterInnen herausgegeben wird, legt klare Maßnahmen und Ablaufpläne für verschiedenste Gefährdungslagen fest und reicht von Amoklauf oder Geiselnahme über Sachbeschädigung bis hin zu Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Er versucht, bestehende Richtlinien in verständliche Handlungsanweisungen für LehrerInnen umzusetzen.

Neu sind dabei vor allem die konkreten Krisenpläne für Amokdrohungen und -läufe, für die es bisher nur allgemeine Anweisungen gab. „Niemand soll mehr sagen können, er sei nicht informiert“, sagte Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper. In der Vergangenheit habe man die Erfahrung gemacht, dass Schulen bei Notfällen Probleme hatten, „klare Schilderungen“ bei Polizei oder Rettungsdiensten abzugeben, so Jürgens-Pieper. Das soll sich jetzt ändern. Derzeit gibt es Notfallordner nur für Bremen, für Bremerhaven sind sie noch in Arbeit.

Zugleich rät die Bildungsbehörde den Schulen von konkreten Übungen vor allem zu Amokläufen ab – zumindest von solchen, die SchülerInnen mit einbeziehen. Solche Übungen könnten „traumatisierend“ wirken, wenn sie zu realistische Szenarien böten, sagen Schulpsycholgen. In der Vergangenheit gab es sie schon – aber nur für Sicherheitskräfte. Es könnten jedoch „Krisenteams“ an Schulen gebildet werden, die dann üben sollen. Andere Notfälle müsse man jedoch „altersgemäß“ mit Schülern üben, so Jürgens-Piper, ähnlich wie den Brandschutz. MNZ