Condomi-Gründer geht ab

Oliver Gothe verlässt den finanziell angeschlagenen Kölner Kondomhersteller zur Jahresmitte

KÖLN rtr ■ Oliver Gothe, Mitbegründer und Vorstand des finanziell angeschlagenen Kölner Kondomherstellers Condomi AG, wird die Firma zur Jahresmitte verlassen.

Die seit 1999 börsennotierte Gesellschaft teilte gestern mit, Gothe habe seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollen. Nachdem der ehemalige Vorstandschef Jens Waldhof seinen Posten Ende 2004 aufgegeben hatte, war Gothe zum alleinigen Vorstand bestellt worden. Am Dienstag hatte Condomi mitgeteilt, Tadeusz Sobierajki sei zum neuen Vorstand bestellt worden. Er habe in Polen und Ungarn als Vorstand und Aufsichtsrat gearbeitet und bringe Erfahrung in Restrukturierungen und Sanierungen mit, hieß es.

Gothe hatte zusammen mit zwei Kommilitonen 1988 Condomi als Facheinzelhandel in Köln gegründet. Fünf Jahre später wurde die Produktion aufgebaut und der Versandhandel gestartet. Mit dem Börsengang 1999 trieb die Firma die Internationalisierung voran und wurde rasch zum größten europäischen Kondomhersteller.

Fehlinvestitionen und Schulden trieben die Gesellschaft 2003 allerdings an den Rand des Ruins. 2004 übernahm die profitable polnische Tochtergesellschaft, die börsennotierte unimil SA, die Schulden des Mutterkonzerns und sicherte so den Fortbestand von Condomi.