Brandenburgische Linke unterstützt Hungerstreik

SOLIDARITÄT Linke-Politiker Nord besucht Exiliraner und fordert internationale Unterstützung

Die 35 Exiliraner, die wegen eines Angriffs auf das irakische Camp Ashraf im Hungerstreik sind, haben politische Unterstützung erhalten. Am Dienstag besuchte der brandenburgische Linke-Chef Thomas Nord die Protestaktion in der Kreuzberger Heilig- Kreuz-Kirche, um sich über die Situation im Irak zu informieren. Er sprach dort mit Angehörigen der Opfer im Irak. Es sei „klar, dass die Lage dringend internationaler Beobachtung bedarf“, sagte Nord. Der Irak habe als Rechtsstaat „die Pflicht, die rechtliche und medizinische Versorgung zu sichern“. Daher sei es nicht gut, dass sich bisher keiner in Deutschland dazu äußere. Mehr als 30 Oppositionelle seien verhaftet worden. Sie hätten keine Chance auf einen Anwalt, kritisierte Nord.

Seit vergangenem Dienstag befinden sich 16 Männer und 19 Frauen in der Heilig-Kreuz-Kirche im unbefristeten Hungerstreik. Mit der Aktion protestieren sie gegen den Angriff irakischer Sicherheitskräfte auf das Camp Ashraf am 28. Juli, einer nördlich von Bagdad gelegenen Heimstätte iranischer Oppositioneller. Bei dem gewaltsamen Übergriff habe es bislang 12 Tote, über 400 Verletzte und 32 Verhaftete gegeben, sagte ein Sprecher des Nationalen Widerstandsrats Iran in Deutschland am Dienstag. Menschenrechtsorganisationen haben eine unabhängige Untersuchung der Geschehnisse gefordert.

Seit der Wahl im Iran am 12. Juni haben Exiliraner und iranische Studenten in Berlin wiederholt zu Demonstrationen zur Unterstützung der Reformbewegung in ihrer Heimat aufgerufen. Am 21. Juni versammelten sich rund 3.000 Menschen, um gegen den vermuteten Wahlbetrug zu protestieren. (dpa, epd)