„Sehr direkte Fragen“

Lesung für Jugendliche: „Pampa Blues“

■ 37, ist Germanistin, Sprecherin des Literaturhauses und Moderatorin des heutigen Abends Foto: Gunter Glücklich

taz: Frau Flemming, warum sollen junge Leute Rolf Lapperts Roman „Pampa Blues“ lesen? Ist die Welt nicht schon depressiv genug?

Antje Flemming: Lapperts erster Jugendroman ist kein depressives Buch. Es ist vielmehr eine klassische Coming-of-age-Geschichte, in der der 16-jährige Ben, der seinen demenzkranken Opa betreut, im fiktiven ostdeutschen Dorf Wingroden seinen Platz sucht.

Diskutieren Erwachsene bei Ihren Lesungen anders als Jugendliche?

Ja. Jugendliche diskutieren unglaublich gern und sind sehr direkt in ihren Fragen. Sie stellen nicht, wie es Erwachsene gern tun, Profilierungsfragen, bei denen sie erstmal ihr Wissen aufblättern. Die Jugendlichen fragen vielmehr, weil sie sich ernsthaft für das Thema interessieren.

Was haben Sie selbst eigentlich mit 14 gelesen?

Soweit ich mich erinnere, war ich eher an den Klassikern interessiert. An Thomas Mann zum Beispiel. Den habe ich damals zwar nicht verstanden, aber ich habe es immerhin versucht. INTERVIEW: PS

Lesung mit Rolf Lappert und Schauspieler Robert Stadtlober: 19 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 36