Nicht verpassen!
Afghanistans gefallene Retter

Kleine Deutschlandaufnäher blitzen in der steinigen Landschaft auf. Zwei Afghanen und ein Esel beobachten die Uniformierten. „Wir versuchen nicht von oben herab, sondern von Auge zu Auge zu schauen“, sagt ein Feldwebel, doch verstecken die Augen sich meist hinter dunklen Sonnenbrillen. Rauchende Soldaten gedenken still ihrer Kameraden. In zittrigen Momenten können vermeintliche Befreier zu Tätern werden. Unterlegt werden die Bilder mit dem lockeren Ton des Truppenradios; der Sprecher rät zu Sonnenmilch, die Kamera zeigt geladene Waffen. Hubert Seipels Film, der 2009 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, besticht durch diese Diskrepanz zwischen Sehen und Hören. So werden leise Zwischentöne und laute Fragezeichen aufgezeigt, die menschliche Grenzen in Afghanistan unüberwindbar machen. KME

■ 22.35 Uhr, Arte, „Leben und Sterben für Kabul“