Schulen in der Schusslinie

„Ich gehe nicht zum 1. August 2008 hin und schließe 33 Schulen“, versichert CDU-Politiker Robert Heinemann im Hinblick auf die Liste der Grundschulen, die nicht die neue Mindestgröße von zwei mal 27 Schülern pro Jahrgang erreichen (taz berichtete). Er sei sicher, dass sich dies „für die allermeisten Schulen einpendelt“. Die CDU habe mit der Gesetzesänderung nur die Möglichkeit geschaffen, die Schulen zu schließen. „Die CDU hat sich diese Stellschrauben geschaffen, um genau dies zu tun“, hält GEW-Sprecherin Ilona Wilhelm dagegen. „Wenn nicht jetzt, kommen die Schulen im nächsten Jahr in die Schusslinie.“

Auch Elternkammer-Chef Holger Gisch befürchtet, dass „je nach Finanzlage“ weitere Schulen geschlossen werden: „Wenn man das nicht will, muss man die Regeln nicht so fest ziehen.“

Gisch findet an der Anmelde-Tabelle bedenklich, dass an den Schulen Schierenberg und Tieloh mit 25 und 22 Kindern fast ganze Klassen an andere Schulen umorganisiert wurden. Dies spreche nicht für die Stärkung des Elternwillens. Die SPD-Abgeordnete Luisa Fiedler vermutet, dass viele Kinder zu Schulen umgeleitet wurden, nur um dort die Mindestgröße zu erfüllen. Dies verstoße aber gegen das Schulgesetz, das eine Umleitung nur erlaube, wenn die Wunschschule zu voll ist. kaj